Nur „Willi“ ließ der Trubel kalt, der sich im Foyer der Kreisparkasse in Waldbröl abspielte. Vertreter der Kreissparkasse Köln, Bürgermeister Peter Koester und seine Kollegen aus den Nachbargemeinden Reichshof und Morsbach, Schulleiter und Abgeordnete der gemeinnützigen Vereine, sie alle hatten sich im Foyer der Kreissparkasse versammelt. „Willi“, auf den Ralf Waßer, Bezirksdirektor der Kreissparkasse Köln, am Ende seines Grußwortes verheißungsvoll hinwies, wartete unterdessen auf seinen Auftritt vor der Tür. Zunächst aber gab es eine reiche Bescherung. Insgesamt wurden 32 gemeinnützige Vereine und Einrichtungen aus Waldbröl und Umgebung mit Spenden in Höhe von insgesamt 28.500 Euro aus dem PS–Zweckertrag beschenkt. Im vergangenen Jahr wurden in den Geschäftsstellen der Kreissparkasse Köln 6.338.865 PS-Lose für einen guten Zweck verkauft. Im Geschäftsbereich Waldbröl waren es allein schon 14.000. Fünf Euro kostet ein Los.
Vier Euro fließen zurück, ein Euro wandert in den Lotterietopf. Der Erlös geht an Vereine und an gemeinnützige Organisationen der Jugend- Wohlfahrts- und Kulturpflege sowie des Sports vor Ort im Geschäftsgebiet der Kreissparkasse Köln. „Es ist eine langjährige Tradition, mit PS-Losen zu sparen, zu spielen und gleichzeitig Gutes zu tun – eine Tradition, die wir jedes Jahr gerne wieder pflegen“, so Waßer in seinem Grußwort. Anschließend übernahmen die Filialleiter Mustafa Ali Gözlükaya, Rafael Niedung und Hartmut Fuchs die dankbare Aufgabe der Spendenübergabe. Die Gelder finden sehr unterschiedliche Verwendung in den Vereinen und Organisationen. Ein Defibrillator (Herz–Schockgeber) wird in Denklingen, um im Falle eines Falles möglicherweise Leben zu retten. Kunstrasenplätze stehen bei vielen Sportvereinen auf der Wunschliste und eine Finanzhilfe ist dann sehr willkommen. Eine originelle Verwendung findet das Geld, das dem SV Morsbach zukommt.
Eine wieder aufgefundene, 100 Jahre alte Vereinsfahne kann nun restauriert werden und findet anschließend ihren Platz in einer Vitrine im Morsbacher Rathaus. Die Anschaffung von Musikinstrumenten, eine Verbesserung der Kinder- und Jugendarbeit oder die Einrichtung eines Sinnesgartens in der Seniorenresidenz Denklingen, die Spendengelder der Kreissparkasse werden überall gut investiert. Jüngster Spendenempfänger war der Waldbröler Verein „Wir helfen vor Ort e.V.“, der erst im vergangenen Jahr gegründet wurde. Der Vorsitzende Eckhard Becker nahm den Scheck über 1.000 € dankbar entgegen. Das Geld wird gemäß Satzung für Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit eingesetzt.

Diejenigen, die nun vielleicht neidvoll auf die Glücklichen und Beschenkten schauen, sollten sich die Worte von Hartmut Fuchs merken: „Kommen Sie auf uns zu!“
Am Ende der Spendenübergaben bat Ralf Waßer die knapp 100 Gäste nach draußen und das Rätsel um „Willi“ wurde gelöst. Artistische Hebefiguren zeigten die Sportlerinnen der Voltigier- und Reitsportgemeinschaft 20*10 auf dem hölzernen Übungspferd – genannt „Willi“. Fahne, Flanke und Mühle, wie auch immer die Voltigierfiguren heißen, die jungen Damen wurden für ihre Leistung bestaunt und mit viel Applaus bedacht. Dass letztlich auch die anwesenden Bürgermeister gebeten wurden das hölzerne Pferd mit Schwung und guter Laune zu „erklettern“ sorgte für hinreichend Spaß bei den Zuschauern. „Willi“ trug die drei Rathauschefs Peter Koester, Rüdiger Gennies und Jörg Bukowski mit hölzerner Gelassenheit und ihm wäre es sicher auch egal gewesen, hätte man ihn – dem gelungenen Bild entsprechend – zum Amtsschimmel gemacht.