Sharife aus Afghanistan ist eigentlich Grundschullehrerin und Nadersha hat als Schweißer gearbeitet. Zurzeit sitzen beide in der großen Gruppe der Flüchtlinge im Haus für Alle in Waldbröl und lernen fleißig deutsch. Als Irmgard Kahlau-Müller, 2. Vorsitzende des Vereins „Wir helfen vor Ort“ eine weitere Buchspende, inzwischen in Höhe von insgesamt 1.600 Euro, übergab, waren alle noch etwas müde. Der Grund war der Ramadan, der Fastenmonat des islamischen Mondkalenders. Doch alle nehmen das Engagement ihrer ehrenamtlichen Lehrerin Daniela Sauer-Horstmann ernst. Schließlich möchten sie sich so schnell wie möglich alleine verständigen können und auch die Kultur verstehen lernen. In diesem Zusammenhang war die Anschaffung des Grundgesetzes in beiden Sprachen ein wichtiger Teil. Erstaunlich fand nicht nur Fadmir die Tatsache, dass Frauen und Kinder aber auch Männer nicht geschlagen werden dürfen. Auch, dass vor dem Gesetz alle gleich sind (Artikel 3) war für die Frauen ungewöhnlich. „Die Jungen in einer Familie werden immer bevorzugt“, erklärte Sharife. Wesentlich besser wurde der Familienzusammenhalt in der eigenen Heimat bewertet. Dort bleibt der jüngste Sohn mit seiner Familie bei den Eltern und pflegt diese bis zu ihrem Tod. Die Bücher, von „Erste Hilfe Deutsch“ über „Deutsch im Alltag und Beruf“ bis hin zum Grundgesetz, sind deshalb eine wichtige Hilfe auf dem Weg in die Integration. 22 ehrenamtliche Lehrer und weitere Betreuerinnen für die Kinder, kümmern sich in Waldbröl um ein verständnisvolles Miteinander.